Wer die Landschaft der schwedischen Provinz Småland kennt, der weiß, dass es inmitten der üppigen Wälder, verstreuten Seen und von Kühen besiedelten Wiesen vor allem eines gibt: Steine. Steine, die seit der Eiszeit die schwedische Landschaft prägen.
Antamåla rör
Antamåla rör – das ist die Bezeichnung für eine Steinansammlung, die jedoch von ganz außergewöhnlicher Erscheinung ist, als es die vereinzelten mannshohen Steine sind, denen man immer wieder in den Wäldern begegnet. Wenige Kilometer von Vissefjärda entfernt, unweit des Örtchens Eremitemåla, befindet sich die 150 Meter lange und 50 Meter breite Ansammlung von runden Steinen, deren Höhe an die 11 Meter erreicht.
Zeugen der Eiszeit
Heute erklärt man sich dieses Phänomen durch die Dynamik der Gletscher während der Eiszeit. Die Steine in Schwedens Landschaft wurden von dem Gletschereis transportiert, geschliffen und zu guter Letzt an Stellen zurückgelassen, an denen sie wie bizarre Einsprengsel wirken. Es waren die Bauern des 18. und 19. Jahrhundert in Schweden, die noch damit beschäftigt waren, die kleineren Steine zu sammeln und somit die Wiesen zu säubern. Heute findet man viele dieser Steine in formvollendeten Mauern, die sich quer durch die Lande ziehen.
Die Entstehungsgeschichte
Das Phänomen Antamåla rör bewegt sich dabei dennoch in einer beeindruckenden Dimension. Obwohl deren Entstehung durch die Gletscherdynamik gesichert scheint, bleibt dennoch unklar, wie sich eine derartige Anhäufung bilden konnte. Eine wahrscheinliche Erklärung ist, dass das Gletschereis die Steine mehr oder weniger genau in der Senke zwischen zwei Hügel „verloren“ haben muss, da sich hier ein natürlicher Damm gebildet hatte.
Mystik
Die unklare Herkunft setzt sich somit seit der Entdeckung vor mehreren hundert Jahren fort. Es ist folglich kein Wunder, dass um die mysteriöse Steinansammlung zahlreiche Sagen und Geschichten entstanden sind – von der Sage, eine Riesin hätte die Steine fallen gelassen, als sie durch das Läuten einer Kirchenglocke erschrocken sei, bis hin zu Geschichten, nach denen Opfergaben die Ernte verbessert hätten.
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